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Erste Punktspielniederlage für den SV Waren 09

Der SV Waren 09 musste im sechsten Punktspiel die erste Niederlage einstecken. Gegen die favorisierten Gäste setzte es am Ende vor 250 Zuschauern eine 0:3-Niederlage. Dabei hätte Waren, die über die gesamte erste Hälfte mehr als gleichwertig agierten, bereits nach zehn Sekunden in Führung gehen müssen. Nils Nowak hatte den Anstoß direkt an den Neubrandenburger Strafraum befördert, wo sich Jonas Bartel bis zur Grundlinie durchsetzte und auf den einlaufenden Kai Johannsen legte. Der brachte aber das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern über das leere Tor zu befördern. „Ganz klar, so eine Chance musst du einfach machen. Ich denke auch, dass Hanse dann richtig Probleme bekommen hätte, denn wir waren in der ersten Hälfte richtig gut drin in der Partie. Mit einer schnellen Führung im Rücken hätten wir dann aufs Kontern zurückgreifen können, so wie Hanse es nach der Führung gemacht hat. Worüber ich mich maßlos ärgere ist dieses überflüssige und dämliche 0:1, was uns einfach nicht passieren darf und uns in einer bis dahin ausgeglichenen Partie unnötig auf die Verliererstraße bringt“, ärgert sich Trainer Henning Muske auch am Tag nach dem Spiel noch über die beiden Schlüsselszenen der Warener in der ersten Halbzeit.

Und tatsächlich tat die Führung der Neubrandenburger richtig weh. Nach der vergebenen Großchance zu Spielbeginn bestimmte Waren weitestgehend das Geschehen der Anfangsviertelstunde. Die erste gute Gelegenheit der Gäste, bei der zunächst Torwart Benjamin Wegener und im Nachschuss der Querbalken retteten, nach gut 20 Minuten war dann auch so etwas wie der Weckruf für die Neubrandenburger. Die nutzen dann in der 27. Minute einen kapitalen Fehler der gesamten Warener Mannschaft zur spielentscheidenden Führung. Einen aussichtsreichen Freistoß in zentraler Position konnte die Warener Mauer abwehren, der zweite Ball landete dann in der äußeren linken Strafraumecke. Während alle 09er den Ball im Aus wähnten und stehen blieben, nutze der Neubrandenburger Angreifer diesen Kollektivaussetzer und bereite ohne große Gegenwehr den Treffer von Maximilian Voß vor. In den folgenden Minuten merkte man dem Gastgeber den Schock an, denn Neubrandenburg übernahm nun die Kontrolle und hätte nur fünf Minuten später für die Vorentscheidung sorgen müssen, traf aber freistehend aus fünf Metern das leere Tor nicht. Von nun an übte Waren bis zur Pause noch einmal Druck aus, Johannes Köhler, Hannes Wrzesniak und Jonas Bartel vergaben jedoch gute Gelegenheiten zu leichtfertig.

Nach dem Seitenwechsel zerstörte Elias Puchta in der 53. Minute mit dem 2:0 frühzeitig die Hoffnungen auf eine Wende. Die Warener Abwehr ging bei diesem Gegentor zu halbherzig in die Zweikämpfe. Mit der sicheren Führung im Rücken stand Hanse tief und verlegte sich ausschließlich aufs Kontern. Waren war bemüht, aber auch durch die an diesem Tag wirkungslosen Stürmer Köhler und Kostyk, die sich nur selten durchsetzen konnten und oft zu lange den Ball hielten, einfach zu harmlos. Als Nils Nowak nach 79. Minute nach wiederholtem Foulspiel mit der gelb/roten Karte vom Platz flog, war die Partie eigentlich entschieden. Nur zwei Minuten später hätte es aber noch einmal spannend werden können, als das bis dahin gut pfeifende Schiedsrichtertrio ein klares Handspiel im Neubrandenburger Strafraum nicht ahndete. Der Schiedsrichter, der in den hektischen Schlussminuten leider auf beiden Seiten etwas seine Linie verlor, hatte die Pfeife bereits im Mund, entschied sich nach langem Zögern aber auf Weiterspielen. Waren versuchte dennoch weiter den Ehrentreffer zu erzielen, kassierte dann in der 89. Minute nach einem Konter aber noch das 0:3. Vorausgegangen war ein unnötiger Fehlpass des kurz zuvor eingewechselten Paul Jensch, der im anschließenden Laufduell nur wenig Gegenwehr leistete und so den am Ende etwas zu hohen Endstand nicht verhindern konnte.

Trotz des Ärgers über den Verlauf der ersten Halbzeit bemüht sich der Trainer, das Positive aus der Partie mit in die kommenden Aufgaben zu nehmen. „Dass wir irgendwann einmal verlieren werden, war uns allen klar. Über die gesamte Partie hinweg ist der Neubrandenburger Sieg auch in Ordnung, vielleicht am Ende etwas zu hoch. Wir müssen weiter daran arbeiten, die spielentscheidenden Szenen für uns zu entscheiden und gerade bei so ausgeglichenen Partien individuelle Fehler zu vermeiden. In den letzten Wochen ist uns das oft gelungen und wir konnten so auch Spiele für uns entscheiden, in denen wir nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren. Heute ist uns das nicht gelungen und der Gegner hat das eiskalt bestraft. So ist Fußball und wir werden daraus lernen. Der Auftritt in der ersten Halbzeit hat aber auch gezeigt, dass wir mit einem Topteam der Liga mehr als mithalten können. Wenn wir diese Leistung zeigen, werden wir bis zur Winterpause noch genügend Punkte holen“, ist sich Henning Muske sicher.

Am kommenden Wochenende hat Waren spielfrei, am darauffolgenden Wochenende empfangen sie dann mit der SG Karlsburg/Züssow einen Gegner vom ähnlichen Kaliber wie Hanse Neubrandenburg.